Moskau: Hole, sweet Hole

Hier nun die Zusammenfassung zu Moskau. Wir waren nun fünf Tage in dieser wahnsinnig großen (ca. 15 Mio Einwohner), schnellen, immer wachen und auch teilweise nicht ganz so billigen Stadt – gerade im Zentrum reiht sich ein Designerladen an den nächsten, hin und wieder findet man sich an einer Ecke wieder die einem das Gefühl vermittelt, gerade aus Versehen mitten in eine französische Kitschromanze geraten zu sein und man fühlt sich, als sei man mitten in eine gerade geplatzte Kapitalismuspartykanone geraten, in der russische Oligarchen am Wochenende ein bisschen shoppen können. Trotzdem ist im Moskau natürlich alles und jeder vertreten und leider waren die fünf Tage viel zu kurz, denn bis wir uns einigermaßen an den Rhythmus der Stadt gewöhnt und uns ein kleines bisschen Durchblick erarbeitet hatten, mussten wir schon wieder abreisen. Was sehr schade ist, ist das die Tipps, die wir im Vorfeld in Reiseführern etc. gelesen haben Moskau bei weitem nicht gerecht werden. So beschränken sich die Empfehlungen meist auf den Kreml, die Metro (die – noch einmal – wirklich hübsch ist :D) und das ein oder andere Museum. Natürlich alles ein must und auch sehr beeindruckend und schön – aber leider eine sehr einseitige Sicht. So haben wir zum Beispiel am letzten Abend „VDNKh“, einen Park entdeckt, der ehemaliges Gelände eines Pendants zur Weltausstellung war, in den 1930ern begonnen wurde und zeitweise über 100 Pavillons zu Errungenschaften der Sowietunion beherbergte. Momentan wird hier wohl kräftig renoviert und in dem ein oder anderen Pavillon sind Ausstellungen untergebracht, außerdem sind noch einige neue Museen und Ähnliches (ein Aquarium, Theaterräume usw.) auf dem Gelände. Tja, wie gesagt leider zu spät entdeckt- wir sind schätzungsweise über ca. die Hälfte oder zwei Drittel des Geländes gelaufen und waren schon 3 Stunden unterwegs- ohne Museumsbesuch, denn die hatten leider schon zu. Trotzdem war es ein Erlebnis allein die Gebäude anzuschauen – und dies alles gar nicht weit von der Stadtmitte, immernoch in einem Inneren Ring gelegen.Weniger erfreulich war unsere Unterbringung – ganz abgesehen von nur einer (kleinen!!) Bettdecke, einem wahnsinnig schmutzigen und  ranzeligen Hotel mit Duschkopf, der irgendwie dafür sorgte dass das Wasser überall hinkam, bloß nicht auf den Kopf, einem Kühlschrank in dem man eigene Lebensmittel unterbringen konnte (aber danach eben nicht mehr benutzen, denn wie durch Zauberhand verwandelte sich die am Abend noch verschlossene Milchpackung über Nacht in eine komplett leere), hatten wir besonders viel Freude an unserem – naja – for lack of a better word – Zimmer.Gemütlicherweise waren wir in „Etasch 1“ untergebracht – oder in diesem Fall zu deutsch: Keller neben der Waschküche. Ausgestattet übertriebenerweise mit einem Deckenlicht und keiner Nachttischlampe ausgestattet – was auffiel, sobald man die Tür schloss, denn es fehlte – das Fenster! Und somit sowohl Licht als auch Luft. Glücklicherweise haben wir trotz doch relativ viel (teilweise starkem) Regen nicht allzuviel Zeit dort verbracht – unser dunkles Loch hinter uns zu lassen fiel uns jedoch im Gegensatz zur Stadt nicht besonders schwer.

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